Die Kolumbus-Verschwoerung: Thriller (German Edition) by Steve Berry

Die Kolumbus-Verschwoerung: Thriller (German Edition) by Steve Berry

Autor:Steve Berry [Berry, Steve]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-06-16T22:00:00+00:00


43

Béne und Halliburton betraten das Museum, ein einzeln stehendes Gebäude, das wohl einmal ein zweistöckiges Wohnhaus gewesen war. Innen stieß man auf viel Holz, Marmorböden und Wandfresken. Zierrat und Gitterwerk zeigten maurische Einflüsse, und durch die Fenster war ein begrünter Hof zu sehen. In den Räumen des Erdgeschosses, die eine Flucht bildeten, standen Vitrinen mit Steinen, Fossilien, Fotos, Büchern und anderen alten Objekten. Die Beschriftung war ausschließlich spanisch, doch Béne hatte keine Mühe, die Sprache zu lesen. Ein etwa fünfzigjähriger Mann mit angespanntem Gesicht stand bei einer der Vitrinen. Tre stellte sich und Béne vor und erklärte, er sei ein Wissenschaftler der University of the West Indies, der sich gerne die Dokumentensammlung aus der spanischen Kolonialzeit anschauen würde. Der Mann, der sich als der Kurator zu erkennen gab, reichte ihnen die Hand und erklärte, die Dokumentensammlung befinde sich in Privatbesitz und er müsse zuerst eine Genehmigung einholen, bevor sie sie in Augenschein nehmen könnten.

»Wem gehört sie denn?«, fragte Béne.

Tres Enthüllung, dass Zachariah Simon mit diesem Museum in Verbindung stand, hatte ihn nervös gemacht. Dies hier war nicht Jamaika. Hier war er nicht der Béne Rowe. Hier war er einfach nur irgendein Ausländer, und dieses Gefühl der Hilflosigkeit gefiel ihm nicht. Gewiss, er war bewaffnet und würde sich notfalls den Rückweg zum Flugzeug freischießen, aber ihm war klar, dass das sich als aussichtslos erweisen mochte. Eher war hier Diplomatie angeraten. Was auf Kuba Bestechung bedeutete. Und genau deshalb hatte er Bargeld mitgebracht.

»Sagen Sie mir, mein Freund«, bemerkte er zum Kurator. »Nimmt man hier amerikanische Dollar?«

»O ja, señor. Die werden sehr geschätzt.«

Die kubanische Regierung riss zwar gerne das Maul auf, hatte aber etwas für amerikanisches Geld übrig. Er zog seine Geldklammer hervor und zählte fünf Hundertdollarscheine ab. »Ist es möglich, diese Genehmigung zu erhalten? Und zwar schnell?«

Er legte das Geld in Reichweite auf einen Tresen.

»Sí, señor. Ich rufe sofort in Havanna an.«

Tom starrte Ali wütend an. Sie verachtete ihn, das war klar, aber er wollte Antworten haben. »Du bist konvertiert?«

»Woher weißt du das?«

»Von Abiram.«

»Aus der Nachricht, die er dir geschrieben hat?«

Er nickte.

Sie wirkte noch immer überrascht. »Diese gefakte Szene? Die habe ich dir nur um meiner Religion willen angetan.«

»Jüdisch sein heißt, eine Lüge zu leben?« Er schüttelte den Kopf. »Deine Mutter hätte deinen Übertritt niemals gutgeheißen.«

»Meine Mutter hat mich geliebt. Immer.«

»Und doch hat es dir nichts ausgemacht, sie zu belügen. Du bist noch vor ihrem Tod konvertiert, hast das aber für dich behalten.«

Auch diese Enthüllung überraschte sie. »Woher weißt du das?«

Er ging nicht auf ihre Frage ein. »Du bist eine Heuchlerin. Mir wirfst du vor, was für ein miserabler Vater und Ehemann ich gewesen sei. Dabei bist du selbst auch nur eine Lügnerin.«

Sie standen sich im Wohnzimmer allein gegenüber, Innas beide Kinder waren in ihren Zimmern verschwunden. Sie hätten zum Reden nach draußen gehen sollen, aber hier, wo ihn niemand sehen konnte, in einer der zahllosen Wohnungen dieser Straße, fühlte er sich sicherer.

»Wer ist die Frau in der Küche?«, fragte Ali.

»Eine Bekannte.«

»Du hattest massenhaft Bekannte.«

»Soll das eine Beleidigung sein?«

»Es ist, was es ist.



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